Kapitel 3 - Zusammenstoß

Seit diesem Vorfall ist einige Zeit vergangen. Katja und Felin sind in ihre kleine Hütte zurückgegangen. Sie versuchten ein einigermaßen gutes Leben zu führen, indem Katja des Öfteren Botengänge für einige Bewohner des naheliegenden Dorfes machte. Es war nicht einfach, das Vertrauen der Einwohner zu gewinnen, denn es ging das Grücht von einem schrecklichen Drachen um, der ein paar Banditen übel zugerichtet hatte. Und wem kann man eine solche Geschichte am besten unterschieben als einem unbekannten Mädchen, von dem keiner weiß, wer sie eigentlich ist?

Naja so ganz unrecht hatten die Dorfbewohner ja nicht. Es machte das Leben aber nicht gerade einfacher, ständig verdächtigt zu werden. 

Katja vermied es, sich in ihre Favel-Gestalt zu verwandeln. Zum einen, weil sie das Vertrauen der Leute und die damit verbundenen Botengänge und vor allem den Lohn brauchte, zum anderen wollte sie nicht, dass diese eine Sache nochmals passierte. 

Wenn Katja mal nichts zu tun hatte, vertrieb sie sich die Zeit mit Wahrsagen in einem nahe gelegenen Tempel. Nicht, dass sie es wirklich konnte. Es glich eher einer  Lebensberatung, denn der Großteil ihrer Kundschaft waren Frauen, die sehr unglücklich in ihrer Beziehung waren. Die meiste Zeit hörte sie nur zu, was einigen Frauen schon half. Nebenbei fiel auch noch ab und zu ein kleiner Obolus für die Beratung ab, was Katja und Felin natürlich freute. 

Es gab aber auch einige Dorfbewohner, denen die Beratungen ein Dorn im Auge waren. Sie nannten sie Hexe und andere noch schlimmere Sachen. Die Kinder übernahmen diese Verhaltensmuster und machten ihr das Leben schwer. Einige versuchten Katja auch zu verjagen.  

So wie auch an diesem Tag...

Katja war mal wieder auf einen Botengang geschickt worden. Sie musste einen Brief zu einen Händler im Dorf Konoha bringen. Felin war dabei immer an ihrer Seite, doch er hielt sich unsichtbar im Hintergrund. Ein großer sprechender Hund ist nicht alltäglich hier. 

Als Katja den Brief übergab, hörte sie hinter sich ein Gebrüll, das sie nur zu gut kannte.

"Verschwinde von hier, Hexe! Ich hab dir schon mehrmals gesagt, dass du mir nicht mehr unter die Augen treten sollst!", brüllte der Junge. Es war eins der Kinder aus ihrem Dorf. Er und seine Mitläufer machten Katja des öfteren das Leben zur Hölle. Einfach so.

Noch bevor der Junge ihr zu nahe kommen konnte, nahm Katja die Beine in die Hand und rannte los. Sie nutzte die Menschenmenge als Schutz und versuchte sich darin zu verstecken. Immer wieder drehte Katja sich um. Auf Felin konnte sie sich jetzt nicht verlassen, weil sein Auftreten zu viel Aufsehen und unangenehme Fragen aufwerfen würde. Also musste sie sich selbst retten. Das Gebrüll wurde leiser und Katja drehte sich ein letztes mal um, um nach den Jungen Ausschau zu halten. Somit konnte es nicht anders passieren, dass Katja jemanden übersah und in ihn hineinrannte. "Es tut mir leid. Es kommt nicht wieder vor!", entschuldigte sich Katja sogleich, doch als sie die Augen öffnete, sah sie, in wen sie da gerannt ist.


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Es war ein ganz normaler Trainingstag für Neji. Er wollte im Dorf noch einige Besorgungen machen bevor er sich mit seinen Teammitgliedern traf. Als Neji sich auf den Weg zum Training machte, hörte er einen Tumult in der Ferne. Einige Leute schreckten auf, da sie beiseite gestoßen wurden. In der Menschenmenge tat sich eine Lücke auf und ein blondes Mädchen stürzte direkt auf ihn zu. Neji blieb keine Zeit zum Reagieren und es kam zum Zusammenprall. Was zum?! "Pass doch auf!" rief Neji dem Mädchen ungehalten entgegen. Es entschuldigte sich sogleich und stolperte entsetzt zurück. Sie schien überrascht ihn zu sehen. 


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Das ist doch der Typ, der mich gerettet hat.  Oh mein Gott, was macht er denn hier?! Katja war so perplex, dass sie ihre Verfolger vergaß. Sie wich zurück und wollte fliehen, doch sie rannte damit genau in die Arme des Jungen, der sie verfolgte. Auch das noch! Katja wurde derb zu Boden gestoßen. Der Schotter der Straße schürfte linkes Knie und beide Hände auf. Sie spürte, wie die kleinen Steinchen sich in die Haut bohrten. Es brannte wie Feuer. Katja sah, wie der Junge zu einem Tritt ausholte und sie versuchte, ihren Kopf zu schützen. Doch der Schlag blieb aus.

"Ist das nicht etwas unfair, sich an einem Mädchen zu vergreifen?", sagte der Junge, der sie damals gerettet hat, als er den Tritt des Jungen mit seinem Bein aufhielt. Was heißt hier kleines Mädchen?! Aber Katja war froh, dass ihr nichts zustieß. "Was mischt du dich hier ein?", brüllte ihr Verfolger, "Kümmer dich um deinen eigenen Scheiß!" Ihr Retter stellte sich zwischen die Verfolger und Katja. Katja war so verblüfft, dass sie einfach sitzen blieb anstatt zu flüchten. "Diese Augen...", begann der kleinere Dicke verängstigt, "das ist doch einer von den Hyuuga!"

"Das ist mir egal! Der soll sich verpissen!", erwiderte der Anführer der Bande grimmig. Katja hat einmal gehört, wie die anderen ihn Tai nannten. Er holte noch einmal zum Schlag aus. Katja konnte den Bewegungen kaum folgen, denn ihr Retter reagierte erneut sehr schnell. Ein paar Handgriffe und Tai lag längs auf dem Boden, ohne dass er so richtig begriff, wie ihm geschah. Das Trio war von diesem Konter so überrascht, dass sie ihr eigentliches Ziel, Katja zu verdreschen, vergaßen und verängstigt davon rannten. 

Hui, ganz schön stark! Katja saß immer noch verblüfft auf dem Boden und starrte ihren Beschützer von hinten an. Er drehte sich zu Katja um und sah sie mit kühlem Blick an. "Alles okay?", fragte dieser und reichte ihr die Hand. Katja musterte sie misstrauisch. 

Das könnte dem so passen! Mich erst kleines Mädchen nennen und dann noch den Helden spielen. Katjas Stolz verbat ihr, die Hilfe anzunehmen und sie versuchte sich selbständig aufzurichten. Doch als sie sich auf ihre rechte Hand aufstützte, durchfuhr ein stechender Schmerz ihr Handgelenk. Katja versuchte ein Keuchen zu unterdrücken und presste die Lippen zusammen. Es blieb bei dem Versuch aufzustehen. Sie hielt ihre Hand dicht am Körper und massierte die schmerzende Stelle. Auch das noch! Das hat mir noch gefehlt. Da wird Felin mir ja wieder Vorträge halten. Katja hörte die Worte Felins jetzt schon und bröckelte innerlich. Sie bemerkte gar nicht, dass sich ihr Retter neben sie kniete und ihre Hand nahm. Am Rande nahm Katja wahr, dass sich seine Augen auf merkwürdige Weise veränderten. "Sie scheint nicht gebrochen zu sein", sagte er ernst,"du solltest die Stelle trotzdem kühlen."

"Schon in Ordnung. Es geht schon wieder", antwortete Katja misstrauisch und zog ihre Hand wieder weg. Sie versuchte nun nun aufzustehen, ohne ihre Hände zu benutzen. Katja stellte dazu ihr rechtes Bein auf und wollte Schwung zum Hochkommen nehmen, da verdunkelte sich Gesicht des Jungen erneut. "Dein Knie ist aufgeschürft und blutet."

"Ja und? Das heilt schon," antwortete Katja patzig. Sie mochte es überhaupt nicht, Schwäche zu zeigen. Sie wollte sich weiter aufrichten, doch er hielt sie fest. "Lass mich!", grollte Katja und fiel wieder zurück auf ihren Hintern. Ihr Retter drehte sich zur Seite, kramte in seinen Taschen und zückte ein Tuch hervor. "Ich habe leider gerade kein Verbandszeug dabei. Daher muss dieses Taschentuch erstmal genügen", fuhr dieser fort als hätte er ihre Worte nicht gehört.

Katja war viel zu perplex, um erneut aufzubegehren, denn seit sie in dieser Welt war, hat ihr noch niemand einfach so geholfen. Das machte sie noch misstrauischer. Katja beobachtet den Jungen weiter, wie er mit erstaunlichem Geschick ihr eine Art Verband anlegte. Sie schaute ihm in die Augen und fragte leicht verunsichert: "Warum hilfst du mir?"

Katja war viel zu perplex, um erneut aufzubegehren, denn seit sie in dieser Welt war, hat ihr noch niemand einfach so geholfen. Das machte sie noch misstrauischer. Katja beobachtet den Jungen weiter, wie er mit erstaunlichem Geschick ihr eine Art Verband anlegte. Sie schaute ihm in die Augen und fragte leicht verunsichert: "Warum tust du das?"

Der Junge erwiderte ihren Blick leicht verwirrt und antwortete mit einer Gegenfrage: "Was?"

"Das!", sagte Katja und deutete auf ihren Verband.

"Du bist verletzt," erwiderte ihr Retter als wäredas Antwort genug. Katja war nun immer verwirrter und verstand gar nichts mehr. Warum hilft er mir schon wieder einfach so? 

Der Junge stand auf und Katja nutzte die Gelegenheit, um ihn genauer unter die Luoe zu nehmen. Er hatte lange dunkle Haare und trug ein Stirnband mit seltsamem Emblem. Er reichte ihr erneut die Hand und diesmal nahm Katja das Angebot nach kurzem Zögern an.

"Ich heiße Neji Hyuuga", stellte sich dieser vor. Katja wollte dazu ansetzen und ihren Namen nennen, da hörte sie Felins Stimme in ihrem Kopf. "Wehe du sagst ihm deinen Namen! Du weißt, dass ihn besser keiner wissen sollte!" Felin war also in der Näheund beobachtete alles. Katja schnaubte, missmutig. Neji schaute sie fragend an. "Vielen Dank, Neji, dass du mich schon wieder gerettet hast", erwiderte Katja und verbeugte sich.

"Schon wieder? Was meinst du damit?", fragte Neji verwundert. 

Katja stutzte. Kann er sich nicht daran erinnern? Sie machte ein resigniertes Gesicht und wollte antworten, als Neji aus der Menge heraus gerufen wurde. Der Typ im grünen Gummianzug kam angerannt und brüllte:" Hey, Neji! Hast du Lustmit mir zu trainieren?" 

Katja nutzte die Gelegenheit und nahm die Beine in die Hand und verdrückte sich ohne zu antworten. Neji rief ihr noch hinterher, doch sie war schon in der nächsten Seitengasse bei Felin, der sie beide unsichtbar machte.


*******

"Bist du verrückt geworden?!", fuhr Felin Katja an als sie wieder zurück im Versteck waren, "was, wenn er dich erkannt hätte?" So eine Standpauke hatte sie schon lange nicht mehr bekommen. Felins Schwänze peitschten aufgeregt in alle Richtungen während er in der Hütte auf und ab lief. "Es ist doch nichts passiert. Er hat mich nicht erkannt", erwiderte Katja leicht enttäuscht. Sie hatte bisher keine Chance gehabt, sich für die Befreiung zu bedanken. Dennoch würde ein Gespräch die Gefahr von unangenehmen Fragen mit sich bringen. Dennoch, etwas an diesem Jungen schien Katja zu faszinieren. 
Felin funkelte sie an. "Ich kenne diesen Blick", sagte er, "Schlag ihn dir aus dem Kopf."
"Was denn?", gab Katja die Ahnungslose, fühlte sich aber ertappt. "Lass mich. Ich weiß schon, was ich tue."
Felin hob die Augenbrauen. "Ganz bestimmt", gab er sarkastisch zurück. Gespielter Zorn machte sich auf Katjas Gesicht breit. "Du brauchst nicht eifersüchtig zu werden. Du wirst immer der Wichtigste in meinem Leben bleiben", grinste sie und warf sich auf Felin. Es war einer ihrer spielerischen Rangeleien. Felin konnte ihr nie lange böse sein. 

Plötzlich tat sich mitten im Raum ein Portal auf und das Gesicht Datmans erschien darin. Es schwebte in der Luft wie ein Hologramm. Sofort sprangen Beide alarmiert auf und machten sich kampfbereit. 
"Was zum...?!", begann Katja, doch der Schreck saß zu tief in ihren Knochen, sodass ihr die Worte fehlten. Datman lachte nur schauderhaft und seine Augen funkelten vor Bosheit. "Mein Plan ist fast aufgegangen!", freute sich Datman. Seine Stimme erschien verzerrt  und auch das Bild flackerte. Die Entfernung zum Planeten Favel schien wirklich groß zu sein. Datmans Gesicht veränderte sich und wurde zornig. "Wenn Ra nicht dazwischen gefunkt hätte, wäre es perfekt", setzte er fort, "Diese Dimensionen coexistieren und ihr seid Bewohner dieser Welten. Eigentlich hättet ihr eure Fähigkeiten verlieren müssen. Das wäre noch lustiger geworden." 
"Was willst du? Warum hast du das gemacht?", platzte es aus Katja heraus. Sie war rasend vor Wut.
"Ist das nicht offensichtlich?", erwiderte Datman mit einem fiesen Grinsen, "Wenn du nicht da bist, kann mich keiner aufhalten." Wieder lachte er widerlich. 
"Nicht schon wieder dein Gelaber von der Weltherrschaft. Außerdem hast du da noch Lisa und Allyson vergessen", gab Katja zurück, "Die werden dir den Arsch versohlen!"
"Nicht, wenn sie auch in eine andere Welt geschickt wurden", grinste Datman gehässig. 
Katja und Felin gerieten in Panik. Niemand ist da, um das Reich zu beschützen? 
"Zu dumm, dass Ra es noch geschafft hat, den Zeitfluss zu beeinflussen," knirschte Datman wütend die Zähne, "doch das macht nichts. Ihr kommt hier sowieso nicht mehr weg." Wieder gab er dieses scheußliche Lachen von sich. 
"Du hast uns dieses scheiß Siegel eingebrannt?!" Katjas Stimme überschlug sich.
"Hahaha, ja, das war eine meiner besten Ideen überhaupt. Und ihr werdet sie nicht lösen können." Datman rieb sich die Hände. "Dazu müsste einer von euch es schaffen, dass jemand aus dieser Welt euch so liebt, wie ihr seid. Und das wird in dieser Welt nicht passieren. Hier mag man keine Außenseiter." Datman lachte schadenfroh und hielt sich den Bauch. 
Felin und Katja knurrten und sprangen auf Datman zu. "Du verdammter...!", begannen beide wie im Chor, doch sie flogen durch das Hologramm hindurch. Das Bild verschwamm und Datman lachte noch lauter.
"Ihr Trottel! Na dann viel Spaß in der Welt. Ich kann mir ja nun mit der Eroberung Zeit lassen!". Und mit diesen Worten verschwand das Bild.
Katja und Felin sahen sich verzweifelt an. Das Reich ist in Gefahr und sie können hier nicht weg. Trotz des Zeitportals saß ihnen die Zeit im Nacken. Es erklärte auch, warum beide jünger aussahen. Sie schlüpften scheinbar durch die Dimensionsreise in den Körper eines der Bewohner hier. Dem Spiegelbild dieser Welt. Immerhin wussten sie nun, wie sie das Siegel lösen und nach Hause kommen können. Doch es wird nicht einfach, da hatte Datman recht. 
Wo soll ich denn hier jemanden finden, der mich so mag, wie ich bin?! Die wollen mir alle an den Kragen. Plötzlich schossen Katja Bilder von diesem Neji durch den Kopf. Hä? Nee der auf keinen Fall. Der hat mich klein genannt! Katja schüttelte die Bilder weg.
"Was hast du?", fragte Felin.
"Nichts", antwortete sie verwundert über sich selbst. Oder vielleicht do... nein vergiss es! Wieder schüttelte sie den Kopf, doch es half nichts. "Lass uns gehen. Wir müssen was zu essen finden", sagte Katja, "Es nützt nichts sich selbst zu bemitleiden."

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