Kapitel 4 - Schon wieder ein Zusammenstoß

In den folgenden Tagen hielten die verwirrenden Gefühle an. Etwas zog sie nach Konoha, doch Katja befürchtete, Neji wieder über den Weg zu laufen. Sie wüsste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Katja kannte sich zu gut, um zu wissen, dass sie im falschen Moment, etwas Unbedachtes tat. Doch diesmal winkte ein ertragreicher Auftrag in Konoha, den sich die beiden nicht entgehen lassen konnten. Der Magen war einfach zu leer um wählerisch zu sein. 

"...niemandem sagen, wie der Fluch zu lö.." Katja hörte plötzlich wieder Ras Stimme im Kopf. Was? Ra, bitte hilf mir!" Ihre Worte tropften nur so vor Verzweiflung. "Du darfst niemandem von der Löschung des Fluches erzählen, sonst wird er nie gebrochen." Felin und Katja schauten sich entzetzt an. Das erschwerte die Situation noch mehr. Datman dieses hinterhältige Arschloch! "Dennoch, vergiss nie, wer du bist! Die Zukunft des Planeten Favel liegt in deinen Händen." Was soll das heißen? Wie soll ich den Fluch brechen, wenn mich alle verabscheuen?! "Es wird einen geben und du wirst es wissen, dass er der Richtige ist."  Aja klar verständlich, wie immer. Katja resignierte, denn sie wusste, dass sie nicht mehr Informationen bekommen würde, so sehr sie es auch wollte. Es hieß also mal wieder das Beste aus der Situation zu machen.

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Damit Katja, nicht wie das letzte mal, nicht erkannt wird, hatte sie sich einen langen Mantel besorgt. Felin hielt sich wie sonst auch im Hintergrund, um notfalls eingreifen zu können. Ihr Auftrag war es, besondere Zutaten für ein Gericht für eine ältere Dame zu besorgen. In Konoha angekommen, überreichte Katja die Einkaufsliste dem Ladenbesitzer und dieser füllte ihr den Korb mit verschiedenen Kräutern.
Der Korb hatte ein beachtliches Eigengewicht und brachte Katja ins Schwitzen. Ihr Kopf fing an zu kochen unter der Kapuze. Um Abkühlung zu verschaffen schlug Katja sie kurz hinter, um zu verschnaufen. In dem kurzen Moment wird schon nichts passieren. Katja stellte den Korb ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn und blickte sich trotzdem nach Verfolgern um. Sicher ist sicher. Nichts zu sehen. Katja war erleichtert. Sie wollte sich gerade nach dem Korb bücken, als sie hinter sich einen Aufschrei hörte.
"Da! Das ist doch dieses kleine Monster!"
Katja kannte diese Stimme nur zu gut. Es war Tai. Sie drehte sich kurz um und sah auch die dümmlichen Gesichter der anderen beiden Idioten. Katja schnappte sich den Korb und rannte los. Sie bahnte sich ihren Weg durch das geschäftige Treiben auf der Ladenstraße in der Hoffnung, dass sie so ihren Verfolgern entkommen kann. Mit der Zeit ist Katja sehr flink geworden, da sie häufig wegrennen musste. Sie drehte sich kurz um, um zu sehen wie groß der Abstand zu ihren Verfolgern ist. 

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Neji war auf dem Weg ein paar Besorgungen für die nächste Mission zu machen. Als er sich an einem Stand etwas anschauen wollte, hörte er ein Aufruhr in der Menge. Wie ein geölter Blitz huschte ein kleines blondes Mädchen zwischen dem Getümmel hindurch direkt auf ihn zu. Sie warf einen Blick zurück und sah ihn nicht. Neji war zu perplex, um zu reagieren und so kam es unmittelbar zum Zusammenstoß. 

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Katja rannte direkt in eine Person, die durch den Schwung rückwärts stolperte.
Katja taumelte zurück und entschuldigte sich schon ganz automatisch, denn solche Situationen gab es öfter. Doch diesmal war etwas anders. "Tut mir leid. Kommt nicht wieder...", begann Katja und machte große Augen. "Neji?!", hauchte Katja überrascht. Er sah verständlicher Weise verärgert aus. Katja wollte es nicht, doch sie konnte nicht aufhören in Nejis Augen zu starren. Sie hatten etwas Faszinierendes. Im Augenwinkel hinter Nejis Schulter sah Katja einen hellen Schein. Nichts Klares, nur wie eine wage Ahnung, eine Fata Morgana. Ra?! Das kann nicht sein.
"Da ist sie!" Tais Stimme drang durch das Gewimmel der Menschenmenge. Scheiße! Katja drehte sich um und sah die Idioten näher kommen. Zur Flucht ist es zu spät. Sie drehte sich wieder zurück und sah Neji hilfesuchend an. Ohne auf eine Antwort zu warten schlängelte sich Katja hinter Nejis Rücken, um sich hinter ihm zu verstecken. Er hat mir schon mal geholfen. Vielleicht macht er das nochmal. "Was zum...?!", empörte sich Neji und versuchte sich umzudrehen. Doch es halft nichts. Katja klammerte sich an ihm fest. 
"Du kleine Hexe. Du brauchst dich nicht zu verstecken. Wir finden dich sowieso", sagte Tai und lachte gehässig. "Tai guck mal", sagte sein Mitläufer und zeigte auf Neji.
"Ihr schon wieder", erwiderte Neji angenervt, "Hab ich euch nicht schon mal gesagt, ihr sollt die Finger von dem Mädchen lassen?" 
Neji baute sich vor den Idioten auf. Das ist meine Chance schnell weg! Sie sind abgelenkt. Langsam ließ Katja Nejis Kleidung los und machte vorsichtige Schritte rückwärts. Als Niemand von ihr Notiz nahm, drehte sie sich um und rannte davon. Neji wird schon klar kommen. 

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Neji machte sich kampfbereit und ging in Angriffsposition über. Das versetzte die Bande in Panik. 
"Komm, Tai, wir sollten lieber abhauen", sagte der Mitläufer mit ängstlichem Blick auf Neji. Tai zögerte noch kurz und leistete sich noch kurz ein Anstarrspiel mit seinem Gegenüber. "Na gut, aber das nächste mal kommst du nicht so einfach davon", blaffte Tai. Mit dieser Aussage nahm die Truppe die Beine in die Hand und flüchtete.
Nejis Anspannung fiel damit ab und er drehte sich um. "Das nächste Mal...", begann er, stockte aber, als er sah, dass das Mädchen nicht mehr da war. 
"Was zum...?!" Neji schaute sich um, doch vom Mädchen war nichts mehr zu sehen. Ein seltsames Gefühl blieb zurück. Warum machte er sich Gedanken über dieses Mädchen, fragte sich Neji seit dem ersten Zusammenstoß immer wieder. Sie ging ihm aus irgendeinem Grund nicht mehr aus dem Kopf. Und diese Aktion machte es nicht besser. Was fiel ihr ein, ihn als Schutzschild zu verwenden?! Das nächste Mal knöpfe ich sie mir vor. Da lass ich sie nicht davonlaufen. 
Wütend über sich selbst ging Neji dem eigentlichen Grund, aus dem er hier war nach und setzte seinen Einkauf fort.

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Katja rannte in die nächste Gasse und hielt Inne. Sie lugte vorsichtig um die Ecke. Gut, keiner verfolgt mich. Katja verschnaufte kurz und drehte sich dann weg von der Ecke. Sie wollte gerade wieder zurück zu Felin gehen, doch sie erschrak, da dieser direkt hinter ihr stand. Dein Gesicht sprach Bände. Es war eine Mischung aus "Was sollte das schon wieder" und "Dir ist nicht zu helfen".
"Ja ja, sag nichts. Ich weiß schon", begann Katja mit einem Seufzer, "du sollst doch nicht, das ist viel zu gefährlich, bla bla." Sie machte eine wegwerfende Geste.
"Es hätte sonst was passieren können!", erwiderte Felin angesäuert.
"Ist es aber nicht!", unterbrach ihn Katja. "Außerdem warst du auch noch da", lächelte sie beschwichtigend.
"Mhpf", gab Felin resigniert zurück, "außerdem, was heißt hier 'ja ja'?"
"Das kam aber später", lachte Katja, stürmte auf Felin zu, gab ihm einen freundschaftlichen Klapps und rannte vor ihm weg.
"Na warte!", drohte ihr Felin spielerisch und folgte ihr. 
Und beide machten sich auf, zurück zur Hütte. 

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